Versicherungslexikon

Risikomanagement

A

Adverse Selektion

adverse selection
Hierbei handelt es sich um eine Auswirkung von Informationsasymmetrien vor Vertragsabschluss. In der Versicherungswirtschaft beschreibt dieser Begriff das durch hohe Prämien bedingte Ausscheiden von Versicherungsnehmern mit guten Risiken aus dem Markt, so dass lediglich solche Versicherungsnehmer übrig bleiben, die schlechte Risiken darstellen. Siehe auch Zitronenmarkt.
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Anpassungsrisiko

adjustment risk
Risiko durch eine zu geringe Veränderungsbereitschaft beziehungsweise -fähigkeit der Beschäftigten eines Unternehmens.
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Austrittsrisiko

departure risk
Risiko durch Eigenkündigungen und damit Ausfall von Leistungsträgern oder Mitarbeitern in Schlüsselpositionen.
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B

Betriebssicherheitsmanagement

safety management
Gestaltung, Lenkung und Entwicklung eines zweckgerichteten sozialen Systems, welches dafür Sorge trägt, dass die mit den betrieblichen Prozessen verbundenen Risiken in einem akzeptablen und zu verantwortenden Bereich bleiben.
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Bonitätsrisiko

credit risk
Die Gefahr eines Verlustes oder entgangenen Gewinnes durch Ausfall eines Schuldners. Siehe auch Kreditrisiko
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Branchenrisiko

sector risk
Spezifisches Risiko durch Zugehörigkeit eines Unternehmens zu einer bestimmten Branche. Bedingt z.B. durch Nachfrageänderungen, neue gesetzliche Vorschriften, steigende Rohstoffpreise oder andere spezifisch die Produkte oder Rahmenbedingungen der Branche betreffende Faktoren.
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C

Cashflow at Risk

cashflow at risk
Ein Risikomaß, das angibt, wie hoch die maximale negative Abweichung des Cash Flows von einem geplanten Wert mit einer vom Entscheidungsträger festgelegten Sicherheitswahrscheinlichkeit innerhalb einer bestimmten Periode ist. Das Risikomaß unterscheidet sich vom Value at Risk durch die Betrachtung des Cash Flows anstelle des periodengerecht zugeordneten Wertes und dient damit vor allem der Liquiditätssicherung.
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E

Empfindlichkeitsanalyse

sensitivity analysis
siehe Sensitivitätsanalyse
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Engpassrisiko

supply risk, bottleneck risk
Risiko, das durch fehlende Kapazitäten entsteht, die sich dann auch auf andere Bereiche der Leistungserstellung auswirken. Der Begriff wird vor allem im Personalmanagement verwendet, kann aber auch in anderen Bereichen auftreten.
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K

Kapitalanlagerisiko

financial investment risk
Aus den Kapitalanlagen des Versicherungsunternehmens resultierende Risiken. Diese bestehen vor allem aus dem Marktrisiko (Zinsänderungsrisiko, Preisrisiko, Währungsrisiko), Bonitätsrisiko (durch Ausfall eines Schuldners) und Liquiditätsrisiko (Risiko, die aus den Versicherungsverträgen resultierenden Zahlungsverpflichtungen aufgrund mangelnder Fungibilität der Kapitalanlagen nicht termingerecht bedienen zu können).
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Kontrahentenrisiko

contractant risk
Die Gefahr eines Verlustes oder entgangenen Gewinnes durch Ausfall eines Marktteilnehmers. Dies umfasst neben dem klassischen Kreditrisiko insbesondere auch die Ausfallrisiken, die aus Derivatepositionen oder bei der Abwicklung von Finanztransaktionen entstehen.
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Kontrollillusion

illusion of control
Dieser Begriff beschreibt, dass Menschen häufig der Meinung sind, auch solche Abläufe oder Prozesse zu kontrollieren oder in irgendeiner Form darauf Einfluss ausüben zu können, die von ihnen objektiv nicht zu beeinflussen sind. Ein Beispiel hierfür ist die Auswahl der Lottozahlen auf einem Lottoschein. Die meisten Menschen glauben, dass ihre Gewinnchancen höher sind, wenn sie die Zahlen auf dem Lottoschein selbst ausgewählt haben. In vielen Fällen resultiert daraus die Unterschätzung von gegebenen Risiken und damit eine unzureichende Absicherung. Siehe auch optimistische Verzerrung.
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Kreditrisiko

credit risk
Die Gefahr, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht oder nicht vollständig zurück zahlen kann. Der Begriff wird hauptsächlich im Kreditwesen verwendet.
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Kumulrisiko

accumulation risk
Wenn ein und dasselbe zufällige Ereignisse gleichzeitig bei mehreren oder vielen versicherten Einheiten Schäden auslöst (bspw. Erdbeben, Hagelschlag, Überschwemmung), entsteht ein besonderes Risiko: Die Einzelrisiken sind im statistischen Sinne voneinander abhängig und führen im Vergleich zu unabhängigen Risiken zu zwar selteneren, aber besonders hohen Leistungsverpflichtungen.
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L

Liquiditätsrisiko

accumulation risk
Die Gefahr, benötigte Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten beschaffen zu können. Im Rahmen des Kapitalanlagerisikos insbesondere das Risiko, die aus den Versicherungsverträgen resultierenden Zahlungsverpflichtungen aufgrund mangelnder Fungibilität der Kapitalanlagen nicht termingerecht bedienen zu können.
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Loyalitätsrisiko

loyalty risk, retention risk
Die Gefahr eines Verlustes oder entgangenen Gewinnes durch Verletzung der arbeitsvertraglichen Treuepflicht von Arbeitnehmern. Dies kann bis hin zu schweren Wirtschaftsstraftaten reichen.
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M

Monte Carlo Simulation

Monte Carlo simulation
Stochastisches Verfahren zur Lösung von Wahrscheinlichkeitsproblemen auf Basis des Gesetzes der großen Zahl. Ergebnisse und Wahrscheinlichkeitsverteilungen werden nicht analytisch, sondern durch Generierung von zahlreichen Zufallsergebnissen approximativ ermittelt. Dies erfolgt im einfachsten Fall durch Würfeln oder andere simple Zufallsprozesse (daher auch der Name), in Realität aber meist computergestützt. Das Verfahren wird insbesondere in der Risikoanalyse eingesetzt, um mögliche Konsequenzen von Entscheidungen und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten zu ermitteln.
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Moral Hazard

moral hazard
Dieser Begriff beschreibt das Ausnutzen von Informationsvorteilen. In der Versicherungswirtschaft wird hierunter eine Verhaltensänderung, die mit dem Abschluss einer Versicherung einhergeht, verstanden. Hierunter fällt beispielsweise das verminderte Risikobewusstsein des Versicherungsnehmers gegenüber der versicherten Sache.
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Motivationsrisiko

motivation risk
Wenn die real zur Verfügung gestellten Leistungsmenge aufgrund mangelnder Mitarbeitermotivation nicht der gezählten Ist-Kapazität gemäß vertraglich vereinbarter Arbeitszeit entspricht. Es handelt sich hierbei um eines der Personalrisiken.
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N

Neue Erwartungstheorie

prospect theory
Die 1979 von Daniel Kahneman und Amos Tversky entwickele Theorie beschreibt auf psychologischer Basis die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit. Im Mittelpunkt stehen die heuristische Aufarbeitung von Informationen und damit verbundene kognitiven Verzerrungen, die asymmetrische Bewertung von Gewinnen und Verlusten ausgehend von einem Referenzpunkt sowie die subjektive Gewichtung von Wahrscheinlichkeiten. Die Prospect Theory liefert nicht nur wesentliche Hinweise zum Verständnis des Versicherungsverhaltens, sondern hat auch einen erheblichen Einfluss auf die moderne Volkswirtschaftslehre.
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O

Operationales Risiko

operational risk
operationelles Risiko
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Operationelles Risiko

operational risk
Oberbegriff für sämtliche betriebliche Risiken in einem Unternehmen. Dazu gehören Prozessrisiken, Personenrisiken, Systemrisiken und externe Risiken (z.B. Rechtsrisiken).
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Optimistische Verzerrung

optimistic bias
Die meisten Menschen tendieren im Rahmen von Entscheidungen zu einem unrealistischen Optimismus, indem sie beispielsweise ihre Möglichkeiten zur Vorhersage von Ereignissen oder ihre eigenen Einflussmöglichkeiten darauf überschätzen oder die Schwierigkeit der Realisierbarkeit ihrer Pläne unterschätzen. Dies führt in vielen Fällen zu wirtschaftlichen Fehlentscheidungen (z.B. bei Produkteinführungen, Unternehmensgründungen, Kapitalmarkttransaktionen) und zu unzureichender Absicherung gegenüber Risiken. Siehe auch Kontrollillusion und Planungsfehlschluss.
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P

Personalrisiko

personnel risk
Die durch angestellte Mitarbeiter verursachten Risiken.
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Planungsfehlschluss

planning fallacy
Von Daniel Kahneman und Amos Tversky geprägter Begriff zur Beschreibung von überoptimistischen Erwartungen an Projektergebnisse durch Vernachlässigung von Risiken und Vernachlässigung statistischer Erfahrungen aus ähnlichen Fällen. Typische Beispiele sind die oft drastische Unterschätzung von Realisierungszeiten und Kosten bei Bauprojekten, aber auch beispielsweise von Umorganisationen in Unternehmen oder von wissenschaftlichen Projekten (wie zum Beispiel der Erstellung dieses Lexikons).
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Probable Maximum Loss (PML)

probable maximum loss
Hierbei handelt es sich um den wahrscheinlichen Höchstschaden. In der Rückversicherung bemisst der wahrscheinliche Höchstschaden den Selbstbehalt und die Rückversicherungsabgabe. Zum Beispiel wird in der Industriefeuerversicherung versucht, mit Feststellungen über bisher eingetretene Schäden, Bauart, Feuergefährlichkeit und Lage der Gebäude zu ermitteln, welcher Schaden maximal zu erwarten ist.
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Produktrisiko

product risk
Risiken durch Fehler an einem Produkt, die Schäden z.B. durch Haftung, Imageverluste, Rückrufaktionen oder Ersatz- und Reparaturkosten bedingen.
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R

Rechtliches Risiko

legal risk, judicial risk
Risiken durch mangelnde Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen, z.B. durch fehlende Kenntnis, unvollständige Anwendung oder zu langsame Reaktion auf Änderungen von Rechtsvorschriften und Rechtsprechung.
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Reputationsrisiko

reputation risk
Risiko negativer wirtschaftlicher Auswirkungen, die durch Rufschädigungen ausgelöst werden.
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Restrisiko

residual risk, remaining risk
Auch wenn Maßnahmen zur Risikoreduktion getroffen wurden, bleibt stets ein Teil des Risikos bestehen. Dieses besteht aus abschätzbaren und aus unbekannten Risiken.
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Risikoaggregation

risk aggregation
Zusammenfassung aller Risiken. Entspricht durch kumulative oder kompensatorische Effekte zwischen einzelnen Risiken aber nicht deren einfacher Addition. Ziel ist die Bestimmung der Gesamtrisikoposition eines Unternehmens sowie der relativen Bedeutung von Einzelrisiken auf die Unternehmensentwicklung.
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Risikoakzeptanz

risk acceptance
Zustand, wenn das Risiko unter den jeweiligen Rahmenbedingungen und unter Beachtung gegebener Restrisiken als vertretbar bewertet wird. Siehe auch Risikoübernahme.
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Risikoanalyse

risks analysis
Untersuchung von identifizierten Gefahren nach ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Auswirkungen.
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Risikoaversion

risk aversion
Begriff aus der Entscheidungstheorie, der die Präferenz eines Marktteilnehmers bezeichnet, sich bei gleichem Erwartungswert für jene Alternative zu entscheiden, die das geringere Risiko aufweist.
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Risikobegrenzung

risk limitation
Maßnahme im Risikomanagement durch Übertragung des Risikos auf andere Unternehmen, z.B. durch Verträge oder Allianzen. Bei der Übertragung des Risikos auf Versicherungen spricht man hingegen von Risikoüberwälzung.
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Risikobewertung

risk assessment
Evaluation zuvor identifizierter und analysierter Risiken durch Abgleich mit zuvor zu bestimmenden Kriterien der Risiko-Akzeptanz. Dieser Vorgang ist zum Beispiel im Bereich des Qualitätsmanagement wesentlich, da hierdurch beispielsweise Produktrisiken vermieden werden können. Man betrachtet hierfür genau alle Bestandteile eines Produktes und bewertet jeden einzelnen Bestandteil nach seinen Risiken.
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Risikocontrolling

risk controlling
Funktion oder Organisationseinheit an der Schnittstelle von Risikomanagement und Controlling zur Kontrolle und Steuerung aller Risiken im (Versicherungs-)Unternehmen.
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Risikoidentifikation

risk identification
Feststellung von möglichen Gefahren und ihren Ursachen.
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Risikoindikatoren

risk indicators
Dienen der Messung von Systemgrößen, die Aufschluss über die Risiken (Risikokennzahlen) geben (Empfindlichkeit / Sensitivität eines Systems gegenüber äußeren Einflüssen).
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Risikomanagement

risk management
Die systematische Erfassung, Bewertung und Steuerung von Risiken in einem Unternehmen.
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Risikomatrix

risk matrix
Übersicht zur Erfassung und Bewertung des Gesamtrisikos eines Unternehmens, einer Anlage oder eines Prozesses, in der die ermittelten Risiken anhand der beiden Parameter Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß eingetragen werden.
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Risikoübernahme

assumption of risk
Bewusstes Hinnehmen von bekannten Restrisiken, im Gegensatz zu Risikovermeidung, Risikoverminderung, Risikobegrenzung oder Risikoüberwälzung.
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Risikoüberwälzung

risk transfer
Maßnahme im Risikomanagement durch Übertragung des Risikos auf einen Versicherer.
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Risikovermeidung

risk avoidance, prevention
Verzicht oder Ersatz risikobehafteter Aktivitäten und Vorgänge.
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Risikoverminderung

risk reduction
Reduzierung des Risikopotenzials durch Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder der Auswirkung einer möglichen Gefahr.
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Risikowahrnehmung

risk perception
Subjektive Wahrnehmung von Risiken. Diese kann – bei gleichen objektiv gegebenen Risiken – deutlich zwischen einzelnen Individuen, aber auch bei einem einzelnen Individuum abhängig von der jeweiligen Situation, abweichen. Dabei kommt es zu psychologisch bedingt zu systematischen Abweichungen (biases) zwischen objektiv gegebenem und subjektiv wahrgenommenem Risiko (siehe z.B. Neue Erwartungstheorie sowie Kontrollillusion)
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S

Sensitivitätsanalyse

sensitivity analysis
Analyseform für komplexe Systeme und Probleme, bei der Zusammenhänge zwischen einzelnen Systemvariablen zu einem Wirkungsnetz verbunden werden um zu untersuchen, wie stark ein geplantes Ergebnis von Änderungen der jeweiligen Parameter betroffen wird.
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Softwarerisiko

software risk
Risiken, die angesichts der Bedeutung und Komplexität der IT-Systeme durch die Fehleranfälligkeit der Software bedingt sind.
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Solvency I

solvency I
Bestehende aufsichtsrechtliche Vorschriften zur Solvabilität von Versicherungsunternehmen. Basis ist ein kontinuierlicher Vergleich von Soll- und Ist-Zahlen verbunden mit entsprechenden Informationspflichten. Eine Aktualisierung und Erweiterung steht durch Solvency II an.
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Solvency II

solvency II
Geplante aufsichtsrechtliche Vorschriften für Versicherungsunternehmen auf EU-Ebene, als Modifikation der bestehenden Regelungen aus Solvency I. Diese können in einem 3-Säulen-Modell dargestellt werden. Die erste Säule bestimmt die Kapitalanforderungen, die zweite Governance-Vorschriften und die dritte die Veröffentlichungsvorschriften. Die Versicherungsgesellschaften werden u.a. angehalten ihr internes Risikomanagement zu verbessern.
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Status Quo Effekt

status quo bias
Eine weit verbreitete kognitive Verzerrung im Rahmen der Urteils- und Entscheidungsfindung, wobei der momentane Ist-Zustand als Ausgangsgröße verwendet wird, gegenüber dem jegliche Abweichung als Gewinn oder Verlust empfunden wird. Die meisten Menschen tendieren dazu, Verluste höher zu gewichten als Gewinne, so dass tendenziell eine Beibehaltung des derzeitigen Zustands begünstigt wird. Es resultiert nicht nur eine oft irrationale Überbewertung von eigenen Wirtschaftsgütern, sondern auch eine grundlegende Tendenz zur Abwehr von (z.B. politischen, organisatorischen, wirtschaftlichen) Reformen. Siehe auch Verlustaversion und Neue Erwartungstheorie.
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Steuerrisiko

tax risk
Gefahr einer steuerlichen Veränderung, die Auswirkung auf die Höhe des Wertes des steuerpflichtigen oder steuerfreien Zinsertrages hat.
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Ü

Überwachung

monitoring
Es muss eine stetige Beobachtung des Risikomanagementprozesses vorgenommen werden, um zu gewährleisten, dass alle Risiken im Verlauf berücksichtigt werden.
Quelle
U

Umweltrisiko

environmental risk
Gefahr, die für das Unternehmen durch externe Umweltereignisse entsteht, oder Gefahr für das Ökosystem, die intern durch das Unternehmen entsteht und die für das Unternehmen zu Schäden z.B. in Form von Haftungsansprüchen, Ausgleichszahlungen oder Imageschäden führt.
Quelle
V

Value at Risk

value at risk
Ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der maximal erwartete Verlust einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) mit einer vom Entscheidungsträger festgelegten Sicherheitswahrscheinlichkeit innerhalb einer bestimmten Periode nicht überschreitet.
Quelle

Verlustaversion

loss aversion
Verluste werden von den meisten Menschen stärker gewichtet als Gewinne in gleicher Höhe. Siehe Neue Erwartungstheorie.
Quelle

Versicherungsbetrug

insurance fraud
Hierunter werden Vermögensdelikte eines Versicherungsnehmers gegen ein Versicherungsunternehmen zusammengefasst. Der Versicherungsnehmer verfolgt eine Bereicherungsabsicht. Dem Versicherer wird ein Vermögensschaden infolge Täuschung oder Irrtum zugefügt. Die häufigsten Formen sind Fingieren oder Herbeiführen eines Schadens, Umdefinieren des Schadenherganges oder Übertreibung der Schadensumme. Hinzu kommt der Betrug durch falsche Angaben gegenüber dem Versicherer vor Schadeneintritt.
Quelle
W

Wechselkursrisiko

exchange rate risk
Aus der Unsicherheit über zukünftige Wechselkursentwicklungen entstehendes Risiko. Erhöht die Transaktionskosten und behindert so den internationalen Güter- und Kapitalverkehr.
Quelle

Wirtschaftliches Risiko

economic risk
Gefahr, der ein Unternehmen im wirtschaftlichen Umfeld ausgesetzt ist.
Quelle
Z

Zinsänderungsrisiko

risk of changes in interest rates
Die Gefahr eines Verlustes oder entgangenen Gewinnes durch Änderung des Marktzinses.
Quelle

Zitronenmarkt

lemon market
Von Akerlof 1970 geprägter Begriff für eine Form des Marktversagens durch Informationsasymmetrie. Eine hoher Informationsvorsprung von Verkäufern gegenüber Käufern kann dazu führen, dass die Käufer nicht mehr zwischen guten und schlechten Produkten (Lemons) unterscheiden können und daher ihre Zahlungsbereitschaft sinkt. Dadurch verbleiben am Ende nur Anbieter schlechter Produkte im Markt, bis die Nachfrage augfgrund der fehlenden Produktqualität nachlässt und damit der Markt im Extremfall zusammenbricht. Auf die Versicherungswirtschaft übertragen kann Informationsasymmetrie zugunsten von Versicherungsnehmern dazu führen, dass nur noch schlechte Risiken Versicherungsschutz nachfragen und kein entsprechendes Angebot von Versicherungsschutz mehr zustande kommt. Siehe auch Adverse Selektion.
Quelle