Marketing/Vertrieb
A
Abschlussprovision
acquisition commissionsVergütung eines Versicherungsvermittlers für die Vermittlung eines neuen Versicherungsvertrags. Sie berechnet sich in der Regel prozentual im Verhältnis zur Prämie des Kunden.
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Agentur
agencyIn der Versicherungswirtschaft: Bezeichnung für eine Geschäftsstelle eines Versicherungsunternehmens oder eines selbständigen Vertreters.
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AIDA
AIDAEin Akronym für ein klassisches Modell zur Werbewirkung. Es steht für die angenommene Wirkungskette Attention – Interest – Desire – Action. Das Modell muss aber durch die aktuelle Verhaltensforschung zumindest in Teilen als überholt gelten, da auch ohne vorhergehende Aufmerksamkeitslenkung deutliche Werbewirkungen nachzuweisen sind.
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Allfinanz
bancassuranceAbsatzmarktbezogene Kooperation verschiedener Sparten der Finanzdienstleistung, z.B. zwischen Banken oder Sparkassen mit Versicherern. Durch Cross-Selling sollen die bestehenden Kundenbeziehungen ausgebaut werden, der Kunde profitiert durch ein „Alles-aus-einer-Hand“-Prinzip. Durch regulatorische Vorgaben sind die Kooperationspartner in der Regel rechtlich eigenständig, vielfach gibt es aber auch Beteiligungen oder gemeinsame Muttergesellschaften der Partner.
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Angestellter Außendienst
salaried field (sales) staffDen angestellten Verkäufern im Außendienst stehen im Gegensatz zum selbständigen Handelsvertreter die üblichen Leistungen wie Urlaub, Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung bei Krankheit, Sozialversicherung usw. zu. Sie erhalten ein festes Einkommen (Grundgehalt) und in der Regel zuzüglich ein erfolgsabhängiges
Einkommen (Provision).
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Ausgleichsanspruch (des Vertreters)
compensatory claims, entitlement to compensationLaut § 89b HGB kann ein Handelsvertreter nach Beendigung des Vertragsverhältnisses vom (Versicherungs-)unternehmen einen angemessenen Ausgleich verlangen. In vielen Fällen dient der Ausgleichsanspruch der Altersversorgung des ausscheidenden Vertreters, und wird in vielen Fällen mit einem vom Unternehmen angebotenen Versorgungsangebot verrechnet. Der Anspruch unterliegt bestimmten Bedingungen, unter anderem entfällt er in der Regel bei Eigenkündigung des Vertreters.
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Ausschließlichkeitsvertreter
tied agentVersicherungsvertreter, der vertraglich an einen Versicherer gebunden ist und ausschließlich dessen Produkte vertreibt.
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Ä
Änderungsmanagement
change managementSteuerung der Veränderung von Strukturen und Prozessen im Unternehmen, meist zur Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen. Dazu gehören unter anderem abgestimmte Maßnahmen in der der Unternehmensführung, der Organisation, dem Personalmanagement sowie der internen und externen Kommunikation.
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B
Beratungspflicht
obligation to (give) adviceGemäß § 61 des Versicherungsvertragsgesetzes hat „der Versicherungsvermittler den Versicherungsnehmer, soweit nach der Schwierigkeit, die angebotene Versicherung zu beurteilen, oder der Person des Versicherungsnehmers und dessen Situation hierfür Anlass besteht, nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu befragen und, auch unter Berücksichtigung eines angemessenen Verhältnisses zwischen Beratungsaufwand und der vom Versicherungsnehmer zu zahlenden Prämien, zu beraten sowie die Gründe für jeden zu einer bestimmten Versicherung erteilten Rat anzugeben.“ (Siehe auch Dokumentationspflicht)
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Beratungsverzicht
waiver of adviceGemäß § 61 des Versicherungsvertragsgesetzes kann der Versicherungsnehmer auf die Beratung durch den Vermittler oder auf deren Dokumentation „durch eine gesonderte schriftliche Erklärung verzichten, in der er vom Versicherungsvermittler ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass sich ein Verzicht nachteilig auf die Möglichkeit des Versicherungsnehmers auswirken kann, gegen den Versicherungsvermittler einen Schadensersatzanspruch nach § 63 geltend zu machen“.
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Beschwerdemanagement
complaint managementTeilaufgabe im Kundenbeziehungsmanagement: Die Summe aller Maßnahmen, um Beschwerden unzufriedener Kunden zu initiieren und zu erfassen, die Zufriedenheit und Bindung dieser Kunden wiederherzustellen und durch die systematische Auswertung der Beschwerden Lerneffekte zur Verbesserung der Leistungen des Unternehmens zu erreichen.
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Bestandsprovision
portfolio commissionVergütung eines Versicherungsvermittlers für die Betreuung eines Versicherungsvertrags während der Laufzeit, in Abgrenzung zur Abschlussprovision. Sie berechnet sich in der Regel prozentual im Verhältnis zur Prämie des Kunden.
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C
Call Center
call centerOrganisationseinheit, die telefonisch den Kontakt zu Kunden oder zunehmend auch zu Vermittlern schafft. Die Ziele sind das Erreichen von Kundennähe, Kundenbindung sowie Kundenzufriedenheit bzw. Kundenloyalität. Da zunehmend unterschiedliche Kommunikationsformen in derselben Organisationseinheit gebündelt werden und zudem nicht nur kommuniziert, sondern auch die abschließende Bearbeitung von zahlreichen Vorgängen in dieser Organisationseinheit angestrebt wird, wird der Begriff zunehmend durch den Begriff Customer Care Center abgelöst.
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Captive
captiveVermittler, meist in der Form eines Maklers, der sich im Eigentum eines versicherungsfremden Unternehmens befindet, für welches ausschließlich oder überwiegend er Versicherungsschutz beschafft. Es handelt sich also um eine Alternative zur Versicherungsabteilung, in der das entsprechende Fachwissen gebündelt wird und zudem die Muttergesellschaft indirekt an den Provisions- oder Courtageeinnahmen partizipiert. Häufig wird das Geschäft auch auf die Belegschaft oder auf andere Zielgruppen im direkten Umfeld der Muttergesellschaft ausgedehnt. (Nicht zu verwechseln mit dem Ausschließlichkeitsvermittler, der an zahlreiche Kunden die Produkte lediglich eines Unternehmens vertreibt.)
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Churn Rate
churn rateKennzahl zur Kundenbindung: Anzahl der abgewanderten Kunden in einer Periode im Verhältnis zum durchschnittlichen Kundenbestand der Periode. Der Gegenwert ist die Retention Rate: Die Summe aus Churn Rate und Retention Rate beträgt daher immer 100%.
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Courtage
brokerage feesDie Vergütung eines Maklers. Obwohl Versicherungsmakler im Auftrag des Kunden tätig sind, wird die Vergütung in der Regel vom Versicherer bezahlt.
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Courtagevereinbarung
commission agreementVertrag zwischen Versicherungsunternehmen und Makler, der die Art und Höhe der Courtage für die Vermittlung und Betreuung von Verträgen regelt.
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Cross-Selling
cross sellingVerkauf zusätzlicher Produkte in einer bestehenden Kundenbeziehung.
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Customer Care Center
customer care centerOrganisationseinheit, in der die Kontakte zu Kunden und vielfach auch zu Vermittlern (eines Versicherers) zusammengefasst werden und in der vielfach auch einfache Vorgänge abschließend bearbeitet werden. (Siehe auch Call Center)
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Customer Lifetime Value
customer lifetime valueBarwert (abdiskontierter Deckungsbeitrag) eines Kunden über die ganze Dauer der zukünftigen Kundenbeziehung berechnet. Siehe auch Kundenwert.
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D
Data Mining
data miningSystematische Anwendung komplexer statistischer Methoden in einer Database, um darin Muster zu erkennen, die für die gezielte Marktbearbeitung eingesetzt werden können. Dies dient zum Beispiel der Früherkennung von potenziellen Kündigern, der Adressauswahl für ein Webemailing, oder speziell im Versicherungsbereich auch zur Vorhersage des möglichen Schadenbedarfs oder zur Erkennung von Betrugsfällen.
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Database-Marketing
database marketingSelektiv oder differenziert auf Kundengruppen oder einzelne Kunden ausgerichteter Einsatz von Marketinginstrumenten auf Basis einer Datenbank (Database) mit Kundeninformationen.
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Direktvertrieb
direct salesVerkauf von Produkten oder Dienstleistungen direkt vom Hersteller an den Kunden, also ohne Zwischenhändler oder Vermittler.
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Distributionspolitik
distribution policyDie Gesamtheit aller Entscheidungen und Maßnahmen, um Güter vom Ort ihrer Entstehung zum Abnehmer zu bringen. Dazu gehören bspw. alle Fragen der Vertriebswege, des Standorts und der Logistik. In der Marketingliteratur gilt die Distributionspolitik gemeinhin neben der Kommunikations-, Produkt- und Preispolitik als eines der Instrumente im Marketingmix. In der Versicherungswirtschaft wurde die Distribution (als „Vertrieb“) traditionell gleichberechtigt neben dem Marketing angesiedelt, oder Marketing galt sogar als Unterabteilung des Vertriebs, wobei der Begriff Marketing vor allem auf die Kommunikationspolitik bezogen war. Allerdings ist mit zunehmender Produktvielfalt und einer Entwicklung zum Multikanal-Vertrieb eine Anpassung der Begriffsverwendung an die übliche Definition auch für die Versicherungswirtschaft zu beobachten.
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Dokumentationspflicht
documentation requirementGemäß § 61 des Versicherungsvertragsgesetzes hat der Versicherungsvermittler die Beratung unter Berücksichtigung der Komplexität des angebotenen Versicherungsvertrags zu dokumentieren und dem Versicherungsnehmer vor Abschluss des Vertrags in Textform zu übermitteln. (Siehe auch Beratungspflicht)
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E
Erlaubnispflicht
statutory permission requirementVersicherungsvermittler und -berater brauchen in der Regel eine Zulassung durch die zuständige Industrie- und Handelskammer, die erteilt wird, wenn die persönliche Zuverlässigkeit, geordnete Vermögensverhältnisse, eine Berufshaftpflichtversicherung und entsprechende Sachkunde nachgewiesen werden.
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EU-Vermittlerrichtlinie
EU Insurance Mediation DirectiveRegelt auf EU-Ebene im Sinne eines besseren Verbraucherschutzes insbesondere die Eintragung der Vermittler in ein öffentlich zugängliches Register, Informationspflichten für den Vermittler, Beratungs- und Dokumentationspflichten sowie Einrichtung einer Schlichtungsstelle, und wurde in die nationale Gesetzgebung der Mitgliedstaaten übertragen.
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F
Fahrstuhlprovision
Zuweilen verwendeter Begriff für den Tatbestand, dass manche Versicherer die Höhe der Provisionen in Abhängigkeit vom Umfang des Neugeschäfts oder der Bestandshöhe variieren, was zu einer breiteren Spreizung der Einkommen zwischen den Vertretern und somit in vielen Fällen zu einem höheren Erfolgsdruck führt.
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Fernabsatz
distance selling, remote salesLaut BGB § § 312b sind Fernabsatzverträge solche „Verträge über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen, einschließlich Finanzdienstleistungen, die zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln abgeschlossen werden, es sei denn, dass der Vertragsschluss nicht im Rahmen eines für den Fernabsatz organisierten Vertriebs- oder Dienstleistungssystems erfolgt. Finanzdienstleistungen im Sinne des Satzes 1 sind Bankdienstleistungen sowie Dienstleistungen im Zusammenhang mit einer Kreditgewährung, Versicherung, Altersversorgung von Einzelpersonen, Geldanlage oder Zahlung.“ Für den Fernabsatz gelten besondere gesetzliche Bestimmungen (siehe Fernsehabsatzgesetz)
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Fernabsatzgesetz
Remote Sales ActBei einem Fernabsatz gelten nach §§ 312c ff. des BGB besondere gesetzliche Regelungen. Insbesondere hat der Anbieter besondere Unterrichtungspflichten, und dem Käufer wird ein Widerrufs- oder Rückgaberecht eingeräumt.
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Firmengebundener Vermittler
captiveSiehe Captive.Zum Teil wird der Begriff auch abweichend davon als Synonym für Ausschließlichkeitsvertreter genutzt.
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Forschungsstelle Versicherungsmarkt
insurance market research centreForschungsstelle am IVW Köln zum Thema Versicherungsmarketing, Versicherungsvertrieb, Versicherungsmarktforschung, Konsumentenverhalten und Verbraucherschutz.
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H
Handelsvertreter
commercial agentEin selbständiger Gewerbetreibender, der für andere Unternehmen Geschäfte vermittelt (nach §84 HGB), in der Versicherungswirtschaft meist als Ausschließlichkeitsvertreter.
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Hausverein
Bezeichnung für das Interessenvertretungsorgan der selbständigen Vertreter einer Versicherungsgesellschaft.
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Honorarberatung
fee-based advisoryBeratung, bei der sich der Berater nicht über Provisionen oder Courtagen finanziert, sondern ausschließlich über ein Honorar durch den Kunden bezahlt wird.
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I
Informationspflicht
obligation of notificationNach § 11 der Versicherungsvermittlungsverordnung hat der Vermittler dem Versicherungsnehmer beim ersten Geschäftskontakt eine Reihe von Angaben klar und verständlich in Textform mitzuteilen. Dazu gehören insbesondere Name und Firma, betriebliche Anschrift, ob er als Versicherungsmakler, als Versicherungsvertreter oder als Versicherungsberater gemeldet und in das Vermittlerregister eingetragen ist, Kapitalverflechtungen über zehn Prozent mit einem Versicherungsunternehmen sowie die Anschrift der Schlichtungsstelle, die bei Streitigkeiten zwischen Versicherungsvermittlern oder Versicherungsberatern und Versicherungsnehmern angerufen werden kann.
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Interessentenmanagement
lead managementPhasenbezogene Teilaufgabe im Kundenbeziehungsmanagement: Am Anfang des Kundenbeziehung steht die Neukundengewinnung, dazu soll der Interessent systematisch von der Aufmerksamkeitsgewinnung bis zum Kaufabschluss begleitet werden.
Quelle
K
Kommunikationspolitik
communication policyDie Gesamtheit aller Entscheidungen und Maßnahmen über die marktgerichteten Informationen eines Unternehmens. Datzu gehören neben Werbung auch Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit, Social Media Marketing, Sponsoring und Events.
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Konversionsrate
conversion rateKennzahl zur Erfolgsmessung in Marketing und Vertrieb: Sie entspricht der Anzahl der realisierten Transaktionen im Verhältnis zur Anzahl der initiierten Kontakte. Der Begriff wird zum Beispiel zur Erfolgsmessung von Mailings, von Websites, im Suchmaschinenmarketing (SEM) oder im Telefonmarketing verwendet.
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Kundenbeziehungslebenszyklus
customer relationship cycleIn Analogie zum Produktlebenszyklus entwickeltes Konzept, dass die Kundenbeziehung in sukzessiv ablaufende Phasen einteilt, von der Anbahnung bis zur Revitalisierung ausgeschiedener Kunden. In jeder Phase kommen eigene, spezifische Maßnahmen des Kundenmanagements zum Einsatz (z.B. Interessentenmanagement, Neukundenmanagement oder Kündigungspräventionsmanagement).
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Kundenbeziehungsmanagement
customer relationship managementDie konsequente Ausrichtung aller kundenbezogenen Aktivitäten des Unternehmens auf den einzelnen Kunden, mit dem Ziel, dauerhafte und rentable Kundenbeziehungen über den gesamten Kundenbeziehungslebenszyklus hinweg aufzubauen. Wesentliche Instrumente zur Umsetzung sind eine Database eine entsprechende CRM-Software.
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Kundenbindung
customer loyalityAusmaß der Bindung eines Kunden an einen Anbieter, der sich zum Beispiel in dessen Bereitschaft, dort zusätzliche Käufe zu tätigen, das Unternehmen weiterzuempfehlen, seine Resistenz gegen Abwerbeversuche etc. ausdrücken kann.
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Kundenrückgewinnungsmanagement
customer win-back managementPhasenbezogene Teilaufgabe im Kundenbeziehungsmanagement, die alle Aktivitäten zum Zweck der Rückgewinnung verlorener Kunden umfasst.
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Kundenwert
customer valueMonetärer Wert einer Kundenbeziehung – entweder als Deckungsbeitrag auf eine bestimmte Periode bezogen oder abdiskontierter als Barwert für die ganze zukünftige Kundenbeziehung berechnet (Customer Lifetime Value). Dies dient dazu, die Aktivitäten im Kundenbeziehungsmanagement nach der vermuteten derzeitigen oder zukünftigen Rentabilität der Kundenbeziehung auszurichten. Zur konkreten Berechnung gibt es unterschiedliche Methoden, die sich auch in Bezug auf die berücksichtigten Bestandteile des K. unterscheiden (z.B. Weiterempfehlungen, Cross-Selling, Up-Selling, Betreuungsaufwand, in der Versicherung darüber hinaus insbesondere der vermutete Schadenbedarf.)
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Kundenzufriedenheit
customer satisfactionBewertung einer Geschäftsbeziehung aus Sicht eines Kunden, oft ausgedrückt als Soll-Ist-Vergleich, wobei der Kunde seine subjektiven Erwartungen mit den tatsächlich erlebten Leistungen des Unternehmens vergleicht.
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M
Makler (Versicherungsmakler)
brokerEin auf die Vermittlung von Versicherungsverträgen spezialisierter unabhängiger Handelsmakler (nach §93 HGB). Er vermittelt im Auftrag des Kunden Versicherungsverträge zwischen Versicherungsgesellschaften und Versicherungsnehmern. Bei Abschluss von Verträgen erhält er vom Versicherer eine Courtage.
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Maklerpool
broker poolKooperation zwischen Versicherungs- oder Finanzmaklern zur Bündelung des Geschäfts und zur Nutzung gemeinsamer Ressourcen. Dadurch können bei den Versicherern oft bessere Konditionen ausgehandelt und die Kosten z.B. für Verwaltung, IT und Marketing gesenkt werden. Aufgrund gestiegener Regulierung und hoher Wettbewerbsintensität gehören heute die meisten Makler einem der Maklerpools an, welche jedoch in der konkreten Ausgestaltung sehr unterschiedlich ausfallen.
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Maklervertrag
broker agreement, brokerage contractObwohl die Courtage für Versicherungen in der Regel vom Versicherungsunternehmen bezahlt wird, wird der Makler als Sachverwalter im Auftrag des Kunden tätig. Der M. regelt entsprechend die Rechte und Pflichten zwischen dem Makler und seinem Kunden.
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Marke
brand, trade markEine Kennzeichnung (z.B. als Name oder Symbol) von Produkten oder Dienstleistungen zu deren Wiedererkennung im Markt. Dem Anbieter dient dies zur Differenzierung seines Angebots vom Wettbewerb, womit vielfach eine geringere Preiselastizität der Kunden und damit die Durchsetzbarkeit höherer Preise einhergeht. Für den Kunden bieten Marken eine Reduktion des Suchaufwandes sowie des Kaufrisikos, indem er auf bestimmte Qualitäten vertraut. Hinzu kommt vielfach ein emotionaler Zusatznutzen durch Identifikation des Kunden mit Eigenschaften der Marke.
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Marketing
marketingIn einem weitem Verständnis die bewusst marktorientierte Führung des gesamten Unternehmens. In einem engeren Verständnis eine betriebswirtschaftliche Funktion, die alle Maßnahmen zur Bearbeitung des (Absatz-)Marktes zusammenfasst (Marketing-Management)
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Marktforschung
market researchMarktforschung beschreibt die zielgerichtete, systematische und nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführte Beschaffung und Analyse von Daten und Informationen als Grundlage beschaffungs- und absatzpolitischer Entscheidungen.
Dies umfasst sowohl Ad-Hoc-Forschungsprojekte, regelmäßige Monitorings als auch die systematische Auswertung von anfallenden Daten des Unternehmens, des Internets und aus Mobile Media. Ein klassisches Ad-Hoc-Forschungsprojekt unterteilt sich i.d.R. in die folgenden Phasen:
(1) Formulierung des Untersuchungsziels,
(2) Bestimmung des Untersuchungsdesigns (Methode und Art der Erhebung, Zielgruppe, Auswahlverfahren),
(3) Entwicklung des Fragebogens, der Beobachtung oder des Experiments,
(4) Durchführung der Erhebung,
(5) Analyse und Interpretation der Erhebungsresultate,
(6) Berichterstattung und Präsentation der Ergebnisse. (Fachbegriffe zur Marktforschung siehe www.marktforschung.de/service/wiki-lexikon)
Quelle
Marktsegmentierung
market segmentationAufteilung des Gesamtmarktes nach bestimmten Kriterien in Käufergruppen bzw. -segmente, die hinsichtlich ihres Kaufverhaltens oder kaufverhaltensrelevanter Merkmale in sich homogen und untereinander heterogen sein sollen. Als Segmentierungskriterien kommen zahlreiche Merkmale in Frage, die entweder produktunspezifisch sein können (z.B. nach Altersgruppen, Berufsgruppen, Region, Grad der Preisorientierung) oder aber einen spezifischen Bezug zum Produkt haben (z.B. nach Absicherungsbedarf, Zahl der Verträge, Orientierung am Vertreter …).
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Mehrfachvertreter
multiple agentsEin Handelsvertreter, der vertraglich mit mehreren Versicherungsunternehmen verbunden und für diese tätig ist.
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Mobile Marketing
mobile marketingBezeichnet die Gesamtheit aller Marketing-Maßnahmen, die online über mobile Endgeräte (insbesondere Smartphones und Tablet-Computer) erfolgen.
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Multikanalvertrieb
multi-channel distributionParalleler Absatz der Produkte über unterschiedliche Vertriebskanäle, in der Versicherungsbranche z.B. über Ausschließlichkeitsvertreter, Bankvertrieb, Makler, Direktvertrieb etc.. Teil der Distributionspolitik eines Versicherers.
Quelle
O
Online-Marketing
online marketingBezeichnet die Gesamtheit aller Marketing-Maßnahmen, die über das Internet erfolgen.
Quelle
P
Preis
priceEntgelt für den Erwerb eines Produkts, in der Versicherungswirtschaft meist auch als auf eine bestimmte Periode bezogener Beitrag oder Prämie bezeichnet.
Quelle
Preispolitik
price / pricing policyDie Gesamtheit aller Entscheidungen und Maßnahmen im Unternehmen zur Festsetzung von Verkaufspreisen einzelner Produkte oder Produktbündel, aber auch zur grundsätzlichen preislichen Positionierung des Unternehmens oder seiner Marken.
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Produktakzessorischer Vertrieb
product ancillary distributionGewerbetreibende, die Versicherungen lediglich als Ergänzung der im Rahmen ihrer Haupttätigkeit angebotenen Waren oder Dienstleistungen vermitteln, können sich unter bestimmten, eng definierten Voraussetzungen nach § 34 d Abs. 3 GewO von der Erlaubnispflicht befreien lassen. Dabei muss ein unmittelbarer Zusammenhang zum Hauptprodukt bestehen und die Versicherung muss diesem untergeordnet sein, wie z.B. eine Autoversicherung beim Autokauf oder eine Transportversicherung in Zusammenhang bei einem Transportvertrag.
Quelle
Produktelimination
product eliminationEin bisher angebotenes Produkt wird vom Markt genommen.
Quelle
Produktinnovation
product innovationDie Entwicklung und Einführung neuer Produkte (in Abgrenzung zur Produktmodifikation).
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Produktmodifikation
product modificationDie Veränderung bereits vorhandener Produkte (in Abgrenzung zur Produktinnovation).
Quelle
Produktpolitik
product policyDie Gesamtheit aller Entscheidungen und Maßnahmen im Unternehmen, die das Produkt- oder Leistungsangebot betreffen. Dazu gehören beispielsweise das Produktprogramm, die Beschaffenheit der Produkte, Design und Marke, die Verpackung, sowie Zusatzleistungen wie Garantien.
Quelle
Provisionsabgabeverbot
prohibition to pass on provisionsVerordnung der BaFin auf Basis des VAG, wonach es Anbietern und Vermittlern bestimmter Versicherungen verboten ist, Versicherungsnehmer für den Abschluss eines Versicherungsproduktes zu vergüten bzw. diesen entsprechende Preisnachlässe auf Kosten der Provision einzuräumen. Die Verordnung ist aus Sicht des Verbraucherschutzes und des Kartellrechtes umstritten, da sie den Preiswettbewerb behindert und faktisch einem Rabattverbot gleichkommt.
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Provisionsgarantie
commission guaranteeEine fest vereinbarte zu Mindestvergütung an einen Handelsvertreter, die in der Regel monatlich gezahlt wird.
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Provisionsvorschuss
advance commission paymentsKann zusätzlich zu oder anstelle einer Provisionsgarantie an den Versicherungsvermittler ausgezahlt werden und dient dazu, diesem ein kalkulierbares Einkommen zu ermöglichen.
Quelle
R
Referenzwert
reference valueBestandteil des Kundenwertes der angibt, welchen Wert die durch den jeweiligen Kunden gegebene Weiterempfehlungen für das Unternehmen darstellen.
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Rennlisten
running listZuweilen genutzter Begriff zur Beschreibung von Listen, die in einer Vertriebsorganisation gegenseitige Transparenz über die Leistung der besten oder auch aller Verkäufer oder Vermittler schaffen. Ziel ist ein verschärfter Leistungswettbewerb im Sinne der Vertriebs- oder Unternehmensziele. Dies ist oft aber auch mit negativen Nebenwirkungen wie Stress und Konkurrenzdenken statt Teamgeist verbunden.
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S
SEA
Search Engine AdvertisingWerbung durch bezahlte Anzeigen (so genannte sponsored links), die zu bestimmten Suchbegriffen (key words) in Suchmaschinen aufgelistet werden.
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SEM
Search Engine MarketingSumme der Maßnahmen zur Gewinnung von Besuchern im Internet über Suchmaschinen, also SEO und SEM. Wird vielfach aber auch in Abgrenzung zu SEO nur als bezahlte Werbung in Suchmaschinen verstanden, siehe SEA.
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SEO
Search Engine OptimizationMaßnahmen zur Verbesserung der Positionierung in Suchmaschinen durch Erfüllung der Relevanz-Kriterien. In Abgrenzung zu SEA und je nach Definition als Teil des SEM.
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Sinus-Milieus
Sinus-MilieusIm Marketing verbreitete, vom Marktforschungsinstitut Sinus entwickelte Marktsegmentierung, die die Bevölkerung anhand der beiden (markt-unspezifischen) Dimensionen Soziale Lage und Wertorientierung in unterschiedliche soziale Lebenswelten einteilt.
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Stornoreserve
cancellation reserveDient der Sicherung der Rückforderungsmöglichkeit von noch nicht verdienten Abschlussprovisionen (z.B. wenn der Vertrag durch den Kunden frühzeitig beendet wird) eines Vertreters und wird erst nach Ablauf der Stornohaftungsfrist vom Versicherer ausgezahlt.
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Strukturvertrieb
structured sales organisationPyramidenartig aufgebautes, stark hierarchisch strukturiertes Vertriebssystems. An der Spitze der Struktur steht ein sogenannter Strukturkopf. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht neben der Kundengewinnung vielfach die Gewinnung weiterer Mitarbeiter, da diese im Pyramidensystem direkt zum Einkommen der jeweils oberen Stufen beitragen. Von Verbraucherschützern wird diese Vertriebsform vielfach kritisiert, da kurzfristige Verkaufsziele oft über die Interessen der Kunden gestellt seien.
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SWOT-Analyse
SWOT analysisEin Instrument der strategischen Planung, das Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens in Form einer Matrix erfasst und so der Positionsbestimmung und Strategieentwicklung dient.
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T
Tippgeber
ad hoc adviserVermittelt im Gegensatz zum eingetragenen Vermittler keine Verträge, sondern macht dem Anbieter oder einem Vermittler lediglich potenzielle Versicherungskunden namhaft oder stellt Kontakt zu diesen her, und erhält dafür eine Provision, vielfach auch in Form von Sachprämien oder Barzahlungen.
Quelle
Typologie privater Versicherungsnehmer
In der Versicherungswirtschaft weit verbreitete, vom Marktforschungsinstitut psychonomics (heute YouGov) entwickelte Marktsegmentierung, die die deutschen Versicherungsnehmer nach marktspezifischen Kriterien in sechs Kundentypen einteilt. Beispiele sind die „Treuen Vertreterkunden“ und die „Preisorientierten Rationalisten“. Die sechs Typen unterscheiden sich deutlich in ihren Präferenzen, Entscheidungsstilen und Verhaltensweisen und dienen als Planungsbasis zahlreicher Marketingmaßnahmen.
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U
Up-Selling
up sellingVerkauf höherwertigerer Produkte im Rahmen einer bestehenden Kundenbeziehung.
Quelle
V
Ventillösung
valve solutionErlaubnis des Versicherers gegenüber seinen Ausschließlichkeitsvertretern, Produkte anderer Versicherer anzubieten, wenn der Versicherer selbst diese Produkte nicht anbietet. Damit soll insbesondere die Kundenbeziehung des Vertreters gegenüber konkurrierenden Vermittlern geschützt werden.
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Vergleichsportal
comparision portalBietet die Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen (Strom, Gas, Telefon, Versicherung, Reisen …) verschiedener Anbieter online zu vergleichen und in der Regel auch direkt zu kaufen. Ist dabei in der Regel selbst Vermittler und erhält Provisionen von den teilnehmenden Unternehmen. Spielt in der Versicherung vor allem in der Kfz-Sparte eine große Rolle.
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Vermittlerregister
intermediary registerVermittler von Versicherungen und von Finanzanlagen unterliegen einer Erlaubnis- und einer Registrierungspflicht. Durch eine online einsehbare Liste können sich Kunden, Versicherungsunternehmen und Behörden informieren, ob ein Vermittler zugelassen ist, und ob dieser als Makler oder Vertreter tätig ist.
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Vertretervertrag
agency agreementVertrag zwischen dem Versicherungsunternehmen und einem selbstständigen Versicherungsvertreter. Der Vertreter verpflichtet sich dazu, aktiv die Produkte des Versicherers zu vermitteln sowie in der Regel auch, einen bestehenden Kundenbestand zu pflegen. Als Gegenleistung erhält er vom Versicherer Abschlussprovisionen und Bestandsprovisionen sowie in der Regel weitergehende Leistungen.
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Vertriebstrichter
sales funnelEinfaches Phasenmodell des Verkaufsprozesses, das potenzielle Kunden nach ihrem Status vom Erstkontakt bis zum Vertragsabschluss einteilt und ein beliebtes Steuerungs- und Kontrollinstrument für den Vertrieb ist
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Virales Marketing
viral marketingInstrument im Rahmen der Kommunikationspolitik, das auf die selbständige Verbreitung einer Botschaft innerhalb der Zielgruppe durch soziale Netzwerke und Medien abzielt. Dazu werden meist lustige, überraschende oder anderweitig aktivierende Werbebotschaften entwickelt. Im Idealfall schafft Viral Marketing hohe Reichweiten bei geringen Mediakosten, allerdings sind Art und Breite der Wirkung weniger kontrollierbar als bei anderen Kommunikationsformen.
Quelle
W
Werbung
advertisingIm Rahmen der Kommunikationspolitik die Summe der Maßnahmen, die die Zielgruppe beeinflussen sollen, ihre Einstellungen oder Verhaltensweisen gegenüber bestimmten Produkten, Dienstleistungen oder anderen Objekten zu ändern. Dies erfolgt durch spezifische Kommunikationsmittel (Werbemittel) über bestimmte Medien.
Quelle