Rückversicherung
A
Aggregate Excess of Loss
aggregate excess of lossNicht-proportionale Rückversicherung, bei der Rückversicherer alle Schäden übernimmt, die innerhalb einer festgelegten Periode (meist ein Jahr) in ihrer Aggregierung die Priorität übersteigen. Priorität und Haftung werden in aller Regel als absolute Monetärbeträge festgelegt.
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Aktive Rückversicherung
active reinsuranceGeschäft eines Rückversicherers, anderen Erst- oder Rückversicherern Rückversicherungsschutz anzubieten. Dabei kann auch ein Erstversicherer als Rückversicherer fungieren.
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Alternativer Risiko Transfer
alternative risk transferTransfer von versicherungstechnischen Risiken in Form eines alternativen Ansatzes von traditionellen Marktteilnehmern (z.B. Finanzrückversicherung) oder eines traditionellen Ansatzes von alternativen Marktteilnehmern (z.B. Insurance-Linked-Securities).
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B
Burning Cost-Methode
burning cost methodEine verbreitete Form der Erfahrungsquotierung, bei der die Schadenerfahrung des Rückversicherten hinsichtlich Preisniveau, Bestandszusammensetzung, Versicherungsbedingungen und so weiter hochgerechnet wird.
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C
Cat-Modellierung
cat modelling, catastrophe modellingSimulation von Katastrophen, zum Beispiel Naturkatastrophen oder Terroranschlägen, um deren Einfluss auf den versicherten Bestand zu ermitteln. Dient unter anderem zur Ermittlung des Rückversicherungsbedarfs und zur Preisfindung des Rückversicherers.
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D
Deckungsabschnitt
layerAbschnitt eines in mehrere Abschnitte unterteilten nicht-proportionalen Rückversicherungsprogramms. Jeder Layer stellt einen eigenen Rückversicherungsvertrag dar.
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E
Erfahrungsquotierung
experience ratingPreisfindungsverfahren, vor allem in der nicht-proportionalen Rückversicherung, das auf der Schadenerfahrung des Rückversicherten beruht.
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Exposurequotierung
exposure ratingPreisfindungsverfahren, vor allem in der nicht-proportionalen Rückversicherung. Dabei wird die Bestandszusammensetzung des einzelnen Rückversicherten mit einer auf einer größeren statistischen Basis gewonnenen Schadenerfahrung oder -annahme verknüpft.
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F
Fakultative Rückversicherung
facultative reinsuranceRückversicherung einzelner Risiken. Hierbei wird je Risiko ein gesonderter Vertrag (Akzept) zwischen Erst- und Rückversicherer geschlossen.
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Finanzrückversicherung
finite reinsuranceForm des alternativen Risikotransfers, bei der Erstversicherungsunternehmen einen Teil ihres Risikos selbst finanzieren. Voraussetzung für die Anerkennung als ein Rückversicherungsvertrag ist das Vorhandensein eines hinreichenden versicherungstechnischen Risikotransfers (vgl. § 121e VAG zusammen mit FinRVV).
Quelle
J
Jahresüberschadenexzedent
stop lossNicht-proportionale Rückversicherung, bei der der Rückversicherer alle Schäden übernimmt, die innerhalb einer festgelegten Periode (meist ein Jahr) in ihrer Aggregierung die Priorität übersteigen. Priorität und Haftung werden in aller Regel in Prozent der Prämieneinnahmen des Erstversicherers festgelegt.
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K
Katastrophen-Anleihe
catastrophe Bond, cat-bondVersicherungstechnische Zinstitel sind die am häufigsten verbreitete Form von Insurance Linked Securities. Gegenstand dieser Form der Verbriefung sind zumeist Risiken, die auf Elementarereignisse zurückzuführen sind (z.B. Hurrikane, Erdbeben). Gelegentlich werden auch Lebens- oder Krankenrisiken verbrieft.
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Kommutation
commutationAblösung eines Rückversicherungsvertrages, in aller Regel durch Abschlusszahlung.
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L
Limit
limitHaftungsgrenze des Rückversicherers bei einem nicht-proportionalen Rückversicherungsvertrag.
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M
Maximum
line, maximum1. Selbstbehalt des Erstversicherers 2. Dient der Angabe der Kapazität eines Summenexzedenten. Der Erstversicherer übernimmt als seinen Selbstbehalt ein Maximum, der Rückversicherer höchstens das vertraglich festgelegte Vielfache davon.
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Mit-Rückversicherung
co-reinsuranceEin prozentualer Anteil, den der Erstversicherer von dem die Priorität übersteigenden Schaden selbst trägt.
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N
Nicht-proportionale Rückversicherung
non proportional reinsuranceRückversicherung, bei der der Rückversicherer Prämie und Schäden zu unterschiedlichen Anteilen übernimmt.
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O
Obligatorische Rückversicherung
obligatory reinsuranceErst- und Rückversicherer vereinbaren eine Rückversicherung über einen gesamten Versicherungsbestand.
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P
Passive Rückversicherung
passive reinsuranceVom Erstversicherer eingekaufte Rückversicherung.
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Priorität
deductibleBetrag des Schadens, den der Erstversicherer bei nicht-proportionaler Rückversicherung selbst trägt.
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Professioneller Rückversicherer
professional reinsurerRückversicherer, der ausschließlich Rückversicherung verkauft und nicht etwa ein Erstversicherungsunternehmen, das Erst- und Rückversicherungsschutz anbietet.
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Proportionale Rückversicherung
proportional reinsuranceRückversicherung, bei der der Rückversicherer Prämie und Schäden zu einem identischen Anteil übernimmt.
Quelle
Q
Quotenrückversicherung
quota shareObligatorische proportionale Rückversicherung, bei der der Rückversicherer von allen Risiken des Bestands den gleichen Anteil übernimmt.
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R
Retrozedent
retrocedentRückversicherer, der Rückversicherungsdeckung bei einem anderen Rückversicherer einkauft.
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Retrozession
retrocessionVorgang, bei dem ein Rückversicherer selbst Rückversicherung einkauft
Quelle
Retrozessionär
retrocessionaireRückversicherer, der Rückversicherungsdeckung an einen anderen Rückversicherer verkauft
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Risikobasierter Kapitalansatz
risk based capital approachGefordertes Solvabilitätskapital im Rahmen von Faktormodellen zur Ermittlung ratingabhängiger oder aufsichtsrechtlicher Solvabilitätsanforderungen z.B. im Rahmen von Solvency II, die als Weiterentwicklung kennzahlenbasierter Solvabilitätskonzepte gelten. Das Solvenzkapital resultiert aus einer Aggregation von Einzelanforderungen unter Berücksichtigung der Korrelation zwischen den verschiedenen Risikoklassen.
Quelle
Rückversicherungsmakler
reinsurance brokerTeilnehmer des Rückversicherungsmarkts, der gegen ein Maklerentgelt für Erstversicherungsunternehmen geeigneten Rückversicherungsschutz sucht und platziert sowie begleitend analytische, Beratungs- und Serviceaufgaben übernimmt. Fungiert als Intermediär zwischen den verschiedenen Parteien.
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Run-Off eines Rückversicherers
run-offAbwicklung eines Rückversicherungsbestands. Der Rückversicherer zeichnet kein Neugeschäft mehr, wickelt aber noch die Schäden aus früheren Geschäften ab.
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S
Schadenexzedent
excess of lossNicht-proportionale Rückversicherung, bei der der Rückversicherer Schäden übernimmt, soweit sie die festgelegte Priorität übersteigen.
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Schadenkorridor
loss corridorIn der nicht-proportionalen Rückversicherung wird der Erstversicherer innerhalb eines Layers, in dem eigentlich nur der Rückversicherer zahlt, nochmals an dem Schaden beteiligt.
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Summenexzedent
surplusObligatorische proportionale Rückversicherung, bei der der Anteil des Rückversicherers auf Basis des monetär festgelegten Selbstbehaltes des Zedenten für jedes Risiko separat errechnet wird.
Quelle
T
Traditionelle Rückversicherung
traditional reinsuranceRückversicherung, bei der der Transfer des versicherungstechnischen Risikos im Vordergrund steht.
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Trigger
triggerDefiniertes Auslösungsereignis welches zur Leistungspflicht des Rückversicherers bzw. im Rahmen von Insurance Linked Securities der Investoren führt (Deckungsauslöser).
Quelle
V
Verbriefung von Versicherungsrisiken
insurance linked securitiesVersicherungsspezifische Verbriefung mit vielfältigen Ausgestaltungs- und Strukturierungsvarianten. Stets liegt eine Separierung und Bündelungen einzelner Elemente des Versicherungsgeschäfts zu Grunde, welche in einem Finanztitel transferiert werden, wobei die verbrieften Ansprüche des Wertpapierinhabers funktional von einem oder mehreren dieser Komponenten abhängig sind.
Quelle